microblog Donnerstag, 14. November 2024 15:39
Gut das wir das geklärt haben. Note to self: nicht mehr kaufen. https://www.nzz.ch/wirtschaft/wie-premium-ist-lindt-schokolade-die-firma-sagt-die-marke-exc...
Die Entscheidung für ein Kondensatormikrofon bringt natürlich einige Konsequenzen mit sich: z.B. brauche ich ein Stativ um das Ding in seiner kleinen Spinne richtig aufzustellen und zum anderen benötigt ein solches Mikrofon eine sogenannte 48V Phantomspeisung. Diese Mikrofone basieren ja (wie Ihr Name schon sagt) auf einem Kondensator dessen Kapazitätsschwankungen (ausgelöst durch den eintreffenden Schall) zur Klang Signalerzeugung (Danke an Thingfulneeds für den Hinweis in den Kommentaren) genutzt werden – dieser Kondensator jedoch benötigt zum Funktionieren eine Spannungsquelle – eben jene Phantomspeisung.
Ein solches Mikrofon kann also nicht mehr an eine handelsübliche Soundkarte mit einem normalen 3,5mm Klinkenstecker angeschlossen werden, sondern benötigt einen Mikrofonvorverstärker der diese Phantomspeisung (typischerweise auf einem XLR-Anschluß) bereitstellen kann. Mikrofonvorverstärker gibts als eigenständige Geräte (von 40 Euro bis oben offen) oder eingebaut z.B. in Mischpulte. Vorverstärker sind auch gleich das nächste Thema das unter Audiogeeks zum heiligen Krieg taugen würde. Aber soweit wollte ich nicht gehen, da ich aus anderen Gründen ohnehin ein Mischpult brauchen würde, hab ich mich fürs Erste mit dem dort integrierten Mikrofonvorverstärker zufriedengegeben und kann bislang nicht klagen.
Überall hört man (und zwar im wörtliche Sinne) das ein Popschutz notwendig ist. Selbiger verhindert, dass beim Aussprechen von Plosivlauten (‘P’ und ‘T’) durch das schlagartige Ausatmen während dieses Buchstabens ein Popgeräusch mit aufgenommen wird. Ein Popschutz besteht im wesentlichen aus ein oder zwei Lagen Nylonstoff der auf einen (zumeist runden) Rahmen gespannt ist. Dieser kommt zwischen den Mund des Sprechers und das Mikrofon. Sowas kostet ~10 Euro, oder man baut es selbst. Meinen gabs im Set mit dem Mikrofon.
Wie oben bereits erwähnt braucht es für das von mir gewählte Mikrofon einen Mirkrofonvorverstärker – hier stand ich also vor der Wahl: Dediziertes Gerät dafür kaufen oder ein Mischpult? Da ich ein Mischpult ohnehin in Erwägung zog entschied ich mich für zweiteres und hab damit noch einige andere Möglichkeiten eingekauft. Sollte die Qualität des Vorverstärkers später irgendwann ein Problem werden kann ich ja immernoch einen dedizierten dazwischen hängen.
Ich hab also ein Behringer Xenyx 820 erworben (das liegt preislich bei etwa 70 Euro), es hat genügend Eingänge, leider nicht genügend Aux-Wege! Das ist allerdings ein anderes Thema und hätte sich lösen lassen wenn ich einfach mehr Geld in Richtung Online-Shop geworfen hätte. Wollte ich aber nicht.
Mein Mikrofonsignal kommt also im Mischpult an und wird von hier nicht nur an den Computer weitergegeben sondern auch direkt an meinen Kopfhörer, damit ich mich selbst hören kann. Weiterhin kommt das Skypesignal von Stefan und Martin aus meinem PC auf einem weiteren Kanal an und wird meinem Kopfhörer zugemischt, damit ich die beiden hören kann (der Kanal geht nicht in die Aufnahme, dazu später mehr). Dann hab ich noch die Möglichkeit Soundeffekte (Melodien, Audiokommentare oder einfach Quatsch) auf einen weiteren Kanal zu legen, der dann sowohl in meinen Kopfhörer als auch in die Aufnahme geht. Somit gibt mir ein Mischpult ziemlich viel Flexibilität mit der Audiomischung und natürlich hab ich hier auch schon einen ersten EQ mit dem ich den Klang schon ein bißchen beeinflussen kann.
Als nächstes muss die Aufnahme in einer einigermaßen brauchbaren Qualität auf die Festplatte. Dazu braucht man eine Soundkarte oder, wenn es etwas besser werden soll, ein externes Audiodevice. Sowas gibts mit USB oder Firewire und von etwa 60 Euro bis hinauf zu mehreren hundert Euro. Ich wollte hier garnicht so wahnsinnig viel Geld ausgeben und bin direkt mit der günstigsten Kategorie eingestiegen. 59,90 € hab ich für meine Creative Soundblaster Live! 24-bit External bezahlt. Das ist eigentlich kein wirkliches “Audiointerface” in dem Sinne des Wortes wie es unter den Audiogeeks verwendet wird, sondern eher sowas wie eine externe Soundkarte – aber es funktioniert. Der Mikrofonvorverstärker in dem Ding ist ein Graus – es rauscht das man davonlaufen möchte, aber die Line-In gibt sehr brauchbare Ergebnisse von sich. Da meine Eingänge ja alle im Mischpult vorverstärkt werden kann ich es unbesorgt verwenden.
Wie bereits oben mehrfach erwähnt wird unser Podcast in aller Regel nicht an einem Ort, einem Studio oder ähnlichem aufgezeichnet, sondern jeder der Teilnehmer ist bei sich zu Hause. Wir schalten uns über Skype™ per Konferenzanruf zusammen und nehmen auf diese Art und Weise auf. Obwohl Skype im Normalfall eine gute bis sehr gute Tonqualität liefert, machen wir uns jedoch zusätzliche Mühe um nicht wie ein Telefoninterview zu klingen.
Wir nehmen den Podcast als Double-Ender auf. So heisst diese Technik, auch wenn es bei uns eigentlich meist ein Triple-Ender und manchmal sogar ein Quadruple-Ender ist.
Man könnte einfach bei einem von uns eine Software mitlaufen lassen die einfach die gesamte Skypekonferenz aufnimmt. Solche Software ist problemlos verfügbar und mit einem Mischpult wie dem oben erwähnten müsste es noch nichtmal Software sein, ich könnte einfach alles zusammen an einen Ausgang schicken und aufnehmen. Dann würde hinterher in der Aufnahme meine eigene Stimme glasklar rüberkommen (den sie geht ja nicht durch Skype durch) und die Stimmen von Stefan und Martin würden sich vielleicht gut anhören, vielleicht aber auch nur wie durchs Telefon – je nachdem wie Skype und das Internet an dem Tag gerade so drauf sind.
Also ein Double-Ender: Was ist das? Der Double-Ender ist eine sehr alte Technik die schon seit dutzenden Jahren in der Radio- und Fernsehtechnik verwendet wird um die Problematik von schlecht klingenden Leitungen (Telefon, Satellitenfunk oder eben – wie bei uns Skype) zu umgehen. Immer wenn die Aufnahmen nicht live gesendet werden kommt diese Technik in Frage. Sie macht mehr Arbeit, klingt aber hinterher viel besser.
Und so funktionierts:
Die Skypekonferenz dient einzig und allein dem Zweck das wir uns hören können und miteinander unsere Unterhaltung haben können. Gleichzeitig jedoch startet jeder von uns auf seinem eigenen Rechner eine Aufnahmesoftware und zeichnet den Ton seines eigenen Mikrofons auf. Damit entstehen bei Stefan, Martin und mir jeweils eine Datei mit genau einer Stimme. Eine Datei alleine ist also vollkommen zwecklos da hier jeweils nur ein Bruchteil der eigentlichen Unterhaltung (und damit unserer Sendung) drauf zu hören ist. Diese 3 Dateien werden später in der Nachbearbeitung kombiniert, aber dafür braucht es Software…
Um die Software geht es dann im zweiten Teil der Serie “Podcast Setup”. Trotzdem würde ich mich natürlich jetzt schon über Feedback zur Serie und Fragen zur Thematik freuen. Schreibt Kommentare!
Teil 1: Equipment und Konferenztechnik
Teil 2: Aufnahme und Nachbearbeitung
Teil 3: Vorbereitungen fürs Web und Veröffentlichung